Eine Frage, die sich schwerer beantworten läßt, als es auf den
ersten Blick erscheint, denn die Daten sind dünn gesät.
Nachkommen und andere wichtige Zeitzeugen sind schon lange tot oder in
alle Winde zerstreut. Vergebens sucht man in den Fachbüchern der
Literaturgeschichte nach Hinweisen auf sein Werk, Enzyklopädien und
Lexika schweigen sich aus. Leben und Schaffen des Jungdichters sind
weitestgehend unbekannt.
Ludwig Moosvogl erblickte als zweites Kind und erster Sohn der Bauersleute Moosvogl am Abend des 3. April 1887 im niederbayerischen Egglkofen das dämmrige Licht der Welt. Trübsal und Widrigkeiten sollten sein Leben bestimmen von Geburt an, die sein unglückseliger Vater nicht überlebte. Schon früh wurde er in die landwirtschaftliche Arbeit einbezogen, die ihm kaum Zeit zu seiner eigentlichen Berufung, der Dichtkunst, ließ. Am 16. Juni 1895 kam der Dichter unter nie geklärten Umständen nach dem Fall aus einem Fenster ums Leben.
Den allzu frü Verstorbenen als Heimatdichter abzutun, hieße,
ihn zu verkennen. Wie nur von wenigen Schriftstellern läßt
sich von ihm, der seine Prosa zuerst als Schulaufsätze in Mundart
veröffentlichte, sagen, daß Leben und Werk eins waren.
Seine Prosatexte wie "Mein schönstes
Ferienerlebnis" (1893) oder "Auf der Kirchweyh" (1895) zeichnen sich
durch einen lakonischen Realismus aus. Seine Gedichte sind von
unterschiedlicher Qualität und atmen scheinbar die
Bodenständigkeit der Heimatdichtung, stellen aber jenseits dieser
traulichen Folie eben diese Bodenständigkeit, die Rolle der
katholischen Kirche und den Umgang der Menschen miteinander in Frage.
Wenn wir nun ihr Interesse an der Person Ludwig Moosvogls geweckt haben und
Sie nun mehr über ihn erfahren möchten, so wollen wir an dieser
Stelle auf die beiden bisher erschienen "Moosvogl Gazetten" verweisen, die
sich intensiv mit dem Leben und Werk des Jungdichters auseinandersetzen.
Herausgeber ist die
"Ludwig-Moosvogl-Gesellschaft n.e.V.".
Erstellt am: 4-Jun-1996
Gerändert : 5-Jun-1996