Auf jedem Chip sind die folgenden Elemente installiert:
Die Ermittlung der Codes und des Algorithmus durch Untersuchung des Chips ist nach NSA-Angaben unmöglich. Auf welche Weise die Sicherung gegen jegliche Art von Manipulation erfolgen soll, ist nicht bekannt. Verlautbarungen der NSA beschränken sich darauf, die Bürger anzuweisen, dem Geheimdienst zu vertrauen. Es gebe keine Möglichkeit, aber auch keinen Grund, die Geheimhaltung der Einzelheiten über den Clipper-Chip aufzuheben.
Aus keiner im Internet zugänglichen Veröffentlichung geht eindeutig hervor, auf welche Weise verhindert wird, daß eine unbefugte Person unter Benutzung eines oder zweier eigener Clipper-Chips fremde Kommunikationen abhören und entschlüsseln kann. Die öffentlich bekannten Fakten über den Chip geben keinen Hinweis darauf, wie sichergestellt wird, daß die übermittelten Daten wirklich und ausschließlich den beabsichtigten Empfänger erreichen.
Vermutlich sind die Kontroll-Algorithmen so konstruiert, daß jeder Chip, der die übertragenen Daten empfängt, gleichzeitig auch ein eigenes Signal sendet. Bei der Einschaltung eines unbefugten Clipper-Chips in eine Kommunikation würde dieser sich dann sofort durch ein falsches Signal verraten, und die Datenübermittlung würde unterbrochen. Das richtige Signal könnte nur jemand senden, der im Besitz des richtigen Codeschlüssels ist, also zum Beispiel das FBI im Rahmen einer von einem Gericht genehmigten Abhöraktion.
Da die Kontrollalgorithmen jedoch strengster Geheimhaltung unterliegen, haben diese Überlegungen zu ihrer Arbeitsweise zwangsläufig einen rein spekulativen Charakter.
F = Family key (common to all Clipper Chips) - 80 bits
N = serial Number of chip - 30 bits
U = secret key for chip - 80 bits
K = Key specific to particular conversation - 80 bits
M = the Message
Einen kurzen, aber guten Überblick bietet eine Veröffentlichung des National Institute of Standards and Technology (NIST). Sie trägt den Titel Clipper Chip Technology und ist im Internet relativ weit verbreitet, da verschiedene Organisationen Kopien auf ihren Servern angelegt haben.
Etwas schwerer zu lesen, aber genauer und mit einer ausführlicheren Beschreibung des Verschlüsselungs-Prinzips versehen ist ein Text von Dorothy Denning, Professorin für Informatik (Computer Science) an der Georgetown University in Washington DC. Professor Denning ist eine von fünf unabhängigen Kryptographie-Experten, die von der NSA beauftragt wurden, den SKIPJACK- Algorithmus zu überprüfen und zu testen. Ihr Text beruht auf direkt von der NSA herausgegebenen, aber als nicht geheim eingestuften Informationen.
Die Original-Version dieses Dokumentes wurde von Professor Denning am 19.April 1993 in der Newsgroup sci.crypt veröffentlicht; der im vorliegenden Dokument eingebundene Link weist auf eine Page, die neben einer Kopie dieses Dokumentes (erster Text) noch zwei Kommentare zum Thema Clipper-Chip enthält, die sich aber nicht auf Professor Dennings Text beziehen.
Eine neue, editierte und korrigierte Version ihres Textes schickte Professor Denning zwei Tage später per E-Mail an die Internet-Organisation Electronic Frontier Foundation (EFF). Bei EFF liegt dieses E-Mail als nicht-HTML-Dokument vor; empfehlenswert ist deshalb, die konvertierte HTML-Version zu lesen, die sich auf dem Server der Organisation Computer Professionals for Social Responsibility (CPSR) befindet.
Wesentlich ausführlicher ist ein Report von Dorothy Denning und drei weiteren Kryptographie-Experten, die ebenfalls an der Überprüfung des Clipper-Chips beteiligt waren. Er enthält eine vorläufige Zusammenfassung ihrer Erfahrungen beim Testen des SKIPJACK-Algorithmus. Von diesem Bericht existieren ebenfalls eine uneditierte Version bei EFF und eine HTML-Version bei CPSR. Der Bericht geht auf mehr Einzelheiten der Funktionsweise des Algorithmus ein, beschreibt einige Tests und weist darauf hin, daß deren Ergebnisse positiv waren. Allerdings bleiben alle geheimen Informationen auch in diesem Bericht geheim, so daß er viele Fragen weiterhin offenläßt.
Außerdem muß man beachten, daß die fünf Experten von der NSA für die Tests und alle darauf basierenden (genehmigten) Veröffentlichungen angestellt und bezahlt wurden. Daher kann man sie nicht als wirklich unabhängige Experten ansehen. Ihr Report gibt lediglich das wieder, was die NSA der Öffentlichkeit mitzuteilen bereit ist, so daß seine Inhalte völlig den Wünschen des Geheimdienstes entspricht. Ernsthafte Kritik könnte man von einem derartigen Dokument nicht erwarten, selbst wenn sie angebracht wäre.